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Gürtel-Sightseeing-Tipps

Wer in die U-Bahn steigt, hat zumeist ein klares Fahrtziel vor Augen. Doch manchmal lohnt es sich, schon vorher auszusteigen. An einer Station, bei der man bisher nur durchgefahren ist. Um dann vielleicht einen der Lieblingsplätze des Wiener Alltagspoeten entlang der U6 zu entdecken.




  1. Neue Donau: Wenn sich die hitzegeplagte Stadt hier im Sommer zum Baden einfindet, werden interkulturelle Grenzen überwunden wie kaum anderswo – in der Badehose sind alle gleich. Wer es ruhiger möchte, flüchtet über die Brücke auf die Donauinsel, im legendären Eissalon Da Ponte gibt es Melange und Kuchen für 5,20 Euro.

  2. Handelskai: Beim Beislbesuch verkommt das Essenft zur Nebensache. Im Gasthaus Kopp schmecken Schmäh und Schnitzel aber gleichermaßen großartig. Übrigens: Kein Lokal war bisher häufiger Schauplatz auf den Wiener Alltagspoeten.

  3. Nußdorfer Straße: Ein echter Alltagspoet bleibt bei der Getränkeauswahl zwar eher bei Bodenständigem, aber wenn es doch einmal ein Whiskey Sour sein soll, dann mixt diese keiner so schmackhaft wie die Cocktail-Künstler aus dem The Sign.

  4. Währinger Straße: Das WUK kennt man als Konzertort, aber viele wissen nicht, dass dort auch Keramik gebrannt, Fahrräder repariert und verkauft werden, sowie im Sommer Fußball übertragen wird. Für ein Getränk im schönsten Innenhof an der U6 braucht es aber eigentlich keinen dieser Anlässe.

  5. Alser Straße: Wenn man Wien in einem Markt zusammenfassen müsste, dann wäre es der Brunnenmarkt. Nebenbei kann man hier auch wirklich gut einkaufen. Wer über die Alser Straße anreist, kann zur Einstimmung und als kulturellen Gegensatz einen Kaffee am Yppenplatz genießen.

  6. Josefstädter Straße: Der Gürtel ist Wiens Kebabmeile, doch das Essen vieler dieser Läden lässt sich nur nach einer durchzechten Nacht ertragen. Auf nüchternen Magen empfiehlt sich die Einkehr beim Mangalet, oder sonst auch zwei Stationen weiter beim Dönermeister oder dem Berliner Döner.

  7. Thaliastraße: Livemusik im Café Carina anhören, anschließend im Chelsea zur nie wechselnden Playlist tanzen und zum bitteren Ende (aber nicht vor vier Uhr früh) die Straßenseite ins Concerto wechseln, in dem die dicken Kellermauern vergessen lassen, dass schon lange die Sonne aufgegangen ist.

  8. Burggasse: Das Dach der Hauptbücherei ermöglicht den endlosesten Fernblick entlang der U6. Entweder oben ins Restaurant setzen oder mit ein paar Flaschen Bier auf den Stufen die Aussicht genießen.

  9. Westbahnhof: Sonntags gehörte der alte Westbahnhof den Sandlern und Vertriebenen. Mit dem Umbau zur Bahnhof City wurde zwar jegliche Atmosphäre zerstört, dafür kann man auch am Tag des Herrn Bio- Handsemmeln fürs Frühstück erwerben.

  10. Gumpendorfer Straße: Den lärmenden Gürtel hinter sich lassend flüchtet man von hier ins Café Jelinek, ein Altwiener Kaffeehaus wie aus dem Poeten-Lehrbuch. Inklusive Kachelofen, Zeitungen, alten Sitzpolstern, ausgezeichnetem Kuchen und etwas, das es in Wiener Kaffeehäusern nur selten gibt: wirklich guten Kaffee.

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